Geschichte der Schilder Geschichte des Vereins

Geschichte der Feuerversicherungsschilder

Der Ursprung der Feuerversicherungs-Schilder liegt in England. Nach dem Großbrand von London brachte sich der Arzt und Spekulant Dr. Nicholas Barbon in den Wiederaufbau ein und gründete 1680 – 1681 mit 11 Mitarbeitern ein "Insurance Office for Houses", das Feuerversicherungen für bis zu 5.000 Haushalte in London anbot. In den folgenden Jahrzehnten folgten weitere Neugründungen von Gebäudeversicherungen.

Es gab kaum eine öffentliche Brandbekämpfung. Die Versicherungsgesellschaften unterhielten daher eigene Feuerwehren. Zur Unterscheidung, welches Gebäude bei welcher Gesellschaft versichert war, wurden Metallschilder eingeführt, die neben der Policen- Nr. auch das Logo der jeweiligen Versicherung trugen. Die entsprechenden Häuser wurden von der entsprechenden „Gesellschaftsfeuerwehr“ bevorzugt gelöscht. Die "Beschilderung" der versicherten Gebäude hatte natürlich auch einen großen Werbeeffekt.

Nach Auflösung der Wehren Mitte des 19 Jh. verblieb nur noch der Reklamezweck.

In Deutschland beherrschten die öffentlich-rechtlichen Monopolanstalten die Gebäude-Feuerversicherung. Eine Pflichtversicherung gab es zunächst im Herzogtum Braunschweig (ab 1753) und im Kurfürstentum Sachsen (ab 1784). Versicherungsschilder kamen erst um 1825 zur Ausgabe. Die ersten Schilder waren einfache Brandkastaster-Nummern, zunächst noch handgefertigt.



 

 

 

 

 

Nach Aufhebung des Beitragszwanges und der Genehmigung Mobiliar-Versicherungen akquirieren zu dürfen, legten auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten Feuerversicherungsschilder auf.

Der von England übernommene "Schilder-Brauch" setzte sich auch in Deutschland durch und wurde bis ca. 1960 intensiv gepflegt. Aber auch heute werden von einzelnen Versicherungsgesellschaften neue Schilder aufgelegt. Neben dem Werbeeffekt sollten die Schilder auch Schäden verhüten. Sie zeigten potentiellen Brandstiftern, dass das Gebäude versichert und dem Eigentümer kein Schaden zuzufügen ist. Ob dies gelungen ist, kann natürlich nicht belegt werden.

Deutschland hat die größte Vielfalt an Gebäude-Feuerversicherungsschildern. Laut William Evenden und den späteren Nachträgen zu seinem Buch "Deutsche Feuerversicherungs-Schilder" sind ca. 2000 verschiedene Exemplare bekannt. Diese bestehen überwiegend aus Blech (auch Messingblech) und Email, Katasterschilder wurden aber auch aus Porzellan gefertigt.