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Originale - Kopien - Fälschungen

Es geht hierbei um seltene Schilder, die jeder Sammler gerne hätte, sich aber nicht leisten kann oder will oder die einfach nicht zu bekommen sind. Wir unterscheiden dabei in etwa zwischen:

Ein Original ist das von der Versicherungsgesellschaft aufgelegte Schild. Dabei ist das Alter nicht vorrangig. Neu herausgegebene Schilder werden meist in relativ hohen Stückzahlen gefertigt, so dass es sich nicht lohnt, das Schild nachzumachen.

Eine Neuauflage ist ein Schild, welches z.B. eine Versicherungsgesellschaft in Anlehnung an alte Originale neu aufgelegt hat.

Diese Schilder sind sehr leicht zu erkennen, man macht sich nicht die Mühe, Uraltschilder zu kopieren. Es reicht meist eine gewisse Ähnlichkeit. Aber auch hier gibt es Ausnahmen wie z.B. die Lippische Detmold (1986, Auflage nur 500 Stück)

Oder auch das schöne Schriftschild mit der Krone der Schleswig-Holsteinische "Adelige Brandgilde". Dieses Schild (Evenden 126B ) wurde von der Gesellschaft im Jahre 1984 in einer Auflage von nur 100 Stück produziert.

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Diese Neuauflage ist mit der Originalversion fast identisch, lediglich das Gewicht des Schildes ist halbiert und die weiße Schrift ist nicht Zuckerguss sondern vertieft. Also können Ungeübte den Unterschied fast nicht feststellen. Da das Original kaum jemand kennt und noch weniger besitzt, ist die Reproduktion mit der Auflage von 100 schon jetzt eine absolute Rarität und wird auch in Sammlerkreisen so bewertet.

Eine Kopie oder Replikat ist die Nachbildung eines Gegenstandes – hier Versicherungsschildes. Es wirkt auf den ersten Blick wie ein Originalschild,-- bei genauerem hinsehen wird der Betrachter leicht feststellen, wo die Unterschiede zum Original (sofern er es denn kennt) liegen. In der Regel verzichten die Macher dieser Teile auf eine Herstellerbezeichnung, wie sie oftmals auf den Originalen zu sehen ist. Teilweise ist auch die Form (Original gewölbt, Kopie flach) oder Größe unterschiedlich. Diese Schilder findet man auf Messen, Börsen, Flohmärkten usw. Die Schilder stammen oftmals aus osteuropäischen Ländern, aber auch aus Deutschland. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, solange nicht der Eindruck provoziert wird, es handele sich um ein Original. Die Fachleute erkennen wahrscheinlich die Kopie, Nichtfachleute können schon mal darauf reinfallen.

Schon früh wurden entsprechende Schilder gefertigt, z.B.:

         

In neuerer Zeit wurden dann Schilder u.a auch von Vereinsmitgliedern in Auftrag gegeben. Diese Exemplare waren relativ originalgetreu und meist in der Auflage limitiert, so dass sie auch einen hohen Abgabepreis erzielen. Es wurde jeweils darauf hingewiesen, dass es sich um nachgemachte Schilder handelt.

     

Zunächst nicht so bei den dann angebotenen Schildern. Diese sind dem Original sehr stark nachempfunden. Aus meiner Sicht kann man hier tatsächlich von Fälschungen (in Täuschungsabsicht hergestellte Objekte) sprechen.

    

Mit deutlichen Abweichungen (Gewicht, flache Ausführung) gibt es aktuell wieder einige Schilder. Diese sind bewusst mit Mängeln versehen, werden aber zu  moderaten Preisen angeboten.

Inzwischen gibt es diese (aus meiner Sicht) Fälschungen auch in makellosem Zustand. Abgebildet sind die guten Ausführungen

Ob es sich dabei um Kopien oder Fälschungen handelt, liegt sicherlich im Auge des Betrachters.

                 

Bei diesem Schild ist der Unterschied zu dem anderen nachgemachten Exemplar deutlich zu erkennen. Hier ein direkter Vergleich.


 

 

Das Thema betrifft nicht nur deutsche Versicherungsschilder, sondern ist auch im Ausland nicht unbekannt, wie die nachstehende Neuauflage beweist:

 

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein angebotenes Schild echt oder nachgemacht ist, sprechen Sie uns ruhig an. Im Kreise des Vereins gibt es Experten, die Ihnen gerne einen entsprechenden Hinweis geben. Zugegeben: Es gibt auch Schilder, bei denen sich die Spezialisten nicht einige sind, aber so bleibt die Suche nach Raritäten weiter spannend.
 

Grundlage für den Artikel ist der Bericht von Lothar Brandenburg aus dem Jahre 2004/2007

Ingo Lütgens